Gemeinnütziges Inklusionsprojekt

2001 gründete siebenkorn – als damals einziger Wirtschaftsbetrieb in Hessen – zur Inklusion schwerbehinderter Menschen in das Arbeitsleben ein vom Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV Hessen) als gemeinnützig anerkanntes und vom LWV gefördertes Inklusionsprojekt.

Es arbeitet eng mit dem örtlichen Integrationsfachdienst (IFD), der Reha-Abteilung der Agentur für Arbeit und dem Lebenshilfewerk Marburg (LHW) zusammen. Unser Engagement im Inklusionsbereich hat 1992 begonnen.

Mehr Informationen unter:
www.integrationsfachdienst.de/de/
www.integrationsamt-hessen.de

 


Das siebenkorn Inklusionsprojekt ist keine Werkstatt für schwerbehinderte Menschen. Unsere zurzeit 15 schwerbehinderten Mitarbeiter in den verschiedenen Bereichen leisten an angepassten Arbeitsplätzen in den Filialen, der Bäckerei, Konditorei, Versand oder Büro vollwertige Qualitätsarbeit.

Schwerbehinderte Menschen haben besondere Stärken, sind hoch motiviert und leistungsfähig. Das Inklusionsprojekt siebenkorn möchte diese Stärken fördern und Selbstbewusstsein entwickeln. Inklusion und Offenheit kann nicht verordnet werden. Sie wird beim Inklusionsprojekt siebenkorn möglich, weil alle Mitarbeiter diese Idee mittragen. Allen kommt hier der Tandemeffekt zugute: „Mit unterschiedlichem Druck auf dem Pedal gemeinsam ankommen.“ Darüber hinaus bieten wir bei siebenkorn auch Außenarbeitsplätze für Mitarbeiter von Werkstätten (WfbM) an.

Die Inklusionsarbeit hat uns „Normalneurothikern“ einen anderen Blick auf unsere eigenen Stärken und Schwächen gegeben. Sie macht Spaß und bereichert das Leben aller. Berufliche und menschliche Anerkennung tun uns allen gut. Bei siebenkorn backen und wirtschaften wir alle gemeinsam. Wir möchten diesen Weg weitergehen und ausbauen.

Die Menschen dahinter

 

„Die Welt ein wenig besser machen im Job“, wollte der heutige Geschäftsführer Meinhard Rediske schon damals. Der 1965 geborene Ostwestfale studierte Theologie in Marburg. Nach einem Praktikum im November 1986 bei siebenkorn blieb er und kehrte der Uni den Rücken. Meinhard Rediske machte eine Bäckerlehre und legte 1991 die Meisterprüfung ab.


"Die ‚Träumerei der 80er‘ ist heute anerkannt notwendiges Zukunftsdenken. Im Gegensatz zum Kopfwerk der Uni kommt das Werk bei uns aus der Hand. siebenkorn ist ein Öko- und Sozialprojekt. Dafür wenden wir als Bäckerei täglich alle Kräfte auf.
Unsere Kunden kaufen selbst hergestellte Lebens- Mittel. Darin ist alles ausgedrückt und alles enthalten.“

 

Seit 2017 ist Holger Siemon zweiter Geschäftsführer und Teilhaber von siebenkorn. 1972 in Marburg geboren, aufgewachsen in der Schwalm.
Als gelernter Koch, nach 11 Jahren handwerklicher Wanderschaft in verschieden Küchen Österreichs und Deutschland, wagte er den Schritt von der Hand- zur Kopfarbeit, studierte in Marburg, wurde staatlich geprüfter Hotelbetriebswirt, Geschäftsführer einer nordhessischen Bäckerei und ab 2014 Verwaltungsleiter bei siebenkorn.

„Ich bin ein großer Fan von gutem Essen und freue mich über siebenkorns Verständnis von Qualität und Lust am Genuss – da bin ich zuhause! Die ganzheitliche, konsequente Umsetzung der biologischen und nachhaltigen Unternehmensphilosophie habe ich bisher noch nirgendwo so gesehen!"

 

 

Ein eher unorthodoxer Werdegang:
Yvonne Jöhler-Ruhland ist gelernte Staudengärtnerin, Dipl. Ing. Landschaftsentwicklung. Sie blickt auf 10 Jahre Presse- und Öffentlichkeits- arbeit beim Bioland-Verband zurück, und übernahm im August 2017 die Verkaufsleitung bei siebenkorn.

„Es gibt wohl direktere Wege zum Ziel“, erzählt sie verschmitzt, „davon missen möchte ich aber nichts. Ich konkretisiere biographische Erfahrungen und Cross-Wissen und freue mich, es bei siebenkorn auf die Straße zu bringen. Bei den täglichen Filialbesuchen unterstütze ich die Kolleginnen und habe ein offenes Ohr für sie und natürlich auch für die Kunden. Ich bin mittlerweile auch ausgebildete Verkaufstrainerin. Mich begeistert die exzellente, nachhaltige Arbeit bei siebenkorn!“

 

„Als gelernter Bäcker habe ich das Backen nochmals neu erlernen müssen, als ich 1992 bei siebenkorn anfing“, sagt Backstubenleiter Jan Lamos.

„Die gemeinsamen Jahre in der Backstube mit Meinhard Rediske haben mich stark geprägt. Traditionelle Handarbeit erfordert sehr viel Erfahrung, Gefühl und Genauigkeit. Backen ohne Fertigmischungen und Backmittel duldet keine Halbheiten. Auch als Fußballtrainer dulde ich weder halbe Sachen noch Kompromisse.
Die zusätzliche Tätigkeit als Betriebsleiter von siebenkorns Inklusionsprojekt hat mein Leben reicher gemacht.
Die Mischung aus unorthodoxem Traditionshandwerk und sozialer Verantwortung bei siebenkorn ist einmalig.“