Der Demeter-Getreidebauer Karl Meßing baut unter anderem Blüten für die pflanzliche Kosmetik- und Medikamentenherstellung an. Sein Krebsbachhof in Lohra-Seelbach ist seit mehr als 17 Jahren Teil der Erzeugergemeinschaft siebenkorn. Wir waren schon lange daran interessiert, mit frischen, essbaren Blüten ein Brot herzustellen. Unsere Wahl fiel auf die Ringelblume (Calendula officinalis).
Frisch vom Feld
Karl pflückt nun zweimal in der Woche für uns die frischen Blütenköpfe. Aus ihnen brühen wir für unser neues Ringelblumen-Blütenbrot einen Tee, der dem Teig anstelle von Wasser zugegeben wird. Die abgesiebten Blüten aus der Teebrühung werden am Ende des Knetvorgangs vorsichtig unter den Teig gehoben. So finden Sie im Brot noch ganze Blüten und in der Krume orangefarbene, intensive Aroma-Nester.
So wird es gemacht: Im Video nehmen wir Sie mit bei der Herstellung unseres einzigartigen Brotes. Von der frischen Blüte zum heißen Ofen – schauen Sie zu, wie mit den frischen Ringelblumen und unserem Handwerk ein unvergleichlicher Geschmack entsteht. Am Ende erhalten wir ein frisches Brot, das begeistert! Perfekt mit Honig oder zu Käse.
Heilende Wirkung
Erste Nachweise zur Verwendung der Ringelblume als Heilpflanze stammen aus dem 12. Jahrhundert, so von Hildegard von Bingen, die sie zur Behandlung von Verdauungsstörungen und Ekzemen empfahl. Wissenschaftlich belegt ist die positive Wirkung der Calendula officinalis bei schlecht heilenden Wunden, Verbrennungen oder Ekzemen. Nachgewiesen wurden ebenfalls blutfettsenkende und abwehrsteigernde Eigenschaften. Traditionell wird die Ringelblume als Tee bei Magen-Darm-Störungen, Leberbeschwerden, Menstruationsproblemen oder zur Beruhigung des Nervensystems eingenommen. Aufgüsse wirken schmerzstillend und bakterienhemmend. Für die Anwendung auf der Haut sind Ringelblumenöl oder -salbe angenehm. Die filzig-behaarten Blätter sind zudem eine kulinarische Bereicherung. Sie geben Blatt- oder Wildkräutersalaten eine interessante geschmackliche Note. Sie eignen sich für herzhafte Brotaufstriche, Blütenbutter, in Suppen oder Kuchen.
Tipp: Rezept für Ringelblumen-Blütenbutter à la siebenkorn
Im Oktober ist siebenkorn Aktionsmonat „Schafkäse“.
Alle unsere Produkte mit Schafkäse werden mit dem regionalen Schafskäse-Feta der Klein-Eichener Hofkäserei
von Birgit Aue und Udo Senczkowski in Grünberg / Hessen hergestellt: unsere Hirtentaschen, das belegte
Panini italiano und der siebenkorn Bauernsalat. Der aus leicht verdaulicher Schafsmilch gewonnene Feta
ist das aromatische i-Tüpfelchen auch auf unserer neuen Kürbisquiche, ohne unangenehm vorzuschmecken.
Die Käseherstellung in Grünberg erfolgt aus Rohmilch, und zwar absolut bäuerlich, handwerklich und in
nächster Nähe. Die Schafe werden nicht nur nach den strengen Bioland-Richtlinien, sondern ausgesprochen
extensiv und liebevoll gehalten.
Uns interessiert Ihre Meinung! Schreiben Sie uns (an info(at)siebenkorn(dot)de oder über Kontakt):
Schmecken Ihnen unsere Produkte mit dem regionalen Schafskäse-Feta besser als mit dem original griechischen Feta?
Wenn ja, würden wir diesen Schafskäse-Feta dauerhaft in unseren Rezepten aufnehmen.
Den Schafskäse-Feta und siebenkorn-Brote können Sie übrigens auch von der Ökokiste Bosshammersch-Hof
direkt bestellen und nach Hause liefern lassen! Mehr unter www.bosshammersch-hof.de
Das Ökomodell-Land Hessen hatte Meinhard Rediske in seiner Reihe "Bio-Pioniere persönlich" als Podcast-Gast.
"Hessische Bio-Pioniere sind engagierte Menschen, die den Ökolandbau als Vorreiter vorangebracht haben und nicht müde werden, ihn weiterzuentwickeln. Aus ihren Erfahrungen gibt es viel für unser aller Zukunft zu lernen. Dieser Erfahrungsschatz ist für das Ökomodell-Land Hessen wertvoll und hilfreich für die weitere Unterstützung und Förderung des Ökolandbaus", heißt es dort.
Die Themen:
Was ist für Meinhard Rediske reizvoll am ökologischen Landbau? Wie hat er damals angefangen? Was sind seiner Meinung nach die größten Herausforderungen und wie kann man ihnen begegnen? Was ist seine Vision für die Zukunft?
"Landwirtschaft zum Anhören - vom Acker direkt auf die Ohren": Die Podcast-Serie des Ökomodell-Lands Hessenmacht die hessische Landwirtschaft in ihrer ganzen Vielfalt erlebbar. Zu Wort kommen Praktikerinnen und Praktiker aus Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung.
Der Beitrag von siebenkorn zum Reinhören unter:
Über das Ökomodell-Land Hessen
Seit 2021 ist Hessen Ökomodell-Land. Als „Dachmarke“ verbindet das Ökomodell-Land Hessen die 13 Ökomodell-Regionen, welche ein flächendeckendes Netz über ganz Hessen bilden und alle Landkreise integrieren. Die Ökomodell-Regionen sind Bausteine des Hessischen Ökoaktionsplans und werden gefördert durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Ihre Aufgabe ist es, Projekte und Maßnahmen zu entwickeln, die den Anteil an ökologisch und regional erzeugten Lebensmitteln erhöhen.
Schon 1924 wurde von Rudolf Steiner der Grundstein der biodynamischen
Landwirtschaft gelegt. Sein Ziel: zur Versorgung von immer mehr Menschen
eine nachhaltig ertragreiche Landwirtschaft zu etablieren.
1928 wurden schließlich nach der Sammlung von Ergebnissen des Versuchsrings anthroposophischer
Landwirte die ersten Richtlinien unter dem Warenzeichen „Demeter“ festgelegt.
Seither setzen Demeter-Mitglieder immer wieder wichtige Impulse für eine Landwirtschaft im Einklang mit der
Natur und den Ökolandbau insgesamt. Sie haben nachhaltige Lösungen für die großen Herausforderungen
unserer Zeit entwickelt wie die Klimakatastrophe und das Artensterben: regionale, bäuerliche Landwirtschaft,
Klimaschutz und -anpassung, eine unabhängige Züchtung, der Schutz des Bodens als einer unserer wichtigsten
Ressourcen und der Verzicht auf Gentechnik.
Seit 2007 ist siebenkorn Demeter-Bäckerei. Das bedeutet: Unser Brot, das nach Demeter-Richtlinien gebacken wird,
enthält ausschließlich Zutaten im Sinne der biologisch-dynamischen Wirtschaft – nur Getreide, Wasser, Salz und
natürliche Triebmittel wie hauseigenen Sauerteig, Backferment oder Hefe. Wir vermahlen Demeter-Getreide frisch.
Demeter ist eine Gemeinschaft von Bäuerinnen, Verarbeitern, Händlerinnen, Forschern und nicht zuletzt auch
Verbraucherinnen und Verbrauchern. Gemeinsam richten wir unsere Kraft auf die Herausforderungen der Zukunft aus.
Mehr Infos unter www.demeter.de/wofuer-demeter-steht
*** Soziales Menschenverständnis – Gedankenfreiheit – Geist-Erkenntnis ***
(Rudolf Steiner 1916)
Demeter-Bauern arbeiten bei der Haltung ihrer Kühe nach sehr strengen Richtlinien.
Sie erzeugen einen Großteil des Futters auf dem eigenen Hof und die Kühe werden
wesensgerecht gehalten, zum Beispiel nicht enthornt.
Die Jahres-Milchleistung einer Demeter-Kuh beträgt 5.000 bis 6.000 Liter, im Gegensatz
zu bis zu 10.000 Liter/Jahr bei der konventionellen Milchkuhhaltung.
Klasse statt Masse: Demeter-Kühe bekommen kaum Kraftfutter, dafür kommen sie auf
die Weide, werden zwischen Stall und Weide hin- und hergetrieben oder ein mobiler
Melkstand kommt zum Einsatz. Ein wesentlich höherer Aufwand für weniger Ertrag.
Aber: Diese extensive Weidehaltung schenkt der Kuh ein längeres Leben, ist besser
für Klima und Bodenleben, für die Vermehrung von Insekten und einen starken
Humusaufbau. Der eigene Futteranbau sorgt darüber hinaus für weniger CO2- Ausstoß.
Und: Demeter-Rohmilch wird nicht wie die übliche Bio- oder konventionelle Milch
homogenisiert. Beim Homogenisieren wird die Milch mit 250 bis 300 bar (zum Vergleich:
ein Autoreifen hat 2 bis 3 bar) durch ein sehr feines Sieb geschossen; ein struktureller
Eingriff, bei dem die Fettteilchen der Milch fein verteilt werden und der deshalb für
Demeter unzulässig ist. Vielleicht schneidet Demeter-Milch darum selbst bei
Blindverkostungen geschmacklich besonders gut ab. In jedem Fall steht homogenisierte
Milch in Verdacht ein höheres Allergiepotenzial aufweisen und stärkere allergische
Reaktionen hervorzurufen.
Demeter-Milch wird als Frischprodukt weder ultra-hocherhitzt noch in irgendeiner Form
dauerhaft haltbar gemacht. Sie wird höchstens pasteurisiert, um ihren ursprünglichen
Geschmack und die wertvollen Inhaltsstoffe optimal zu erhalten.
Ein hoher Aufwand für Tier, Umwelt und Verbrauchergesundheit, der preislich Wert
geschätzt werden müsste, was jedoch selten der Fall ist. Denn die Milch kommt
nicht direkt vom Bauern zum Verbraucher.
Dazwischen stehen die Molkereien, die die Milch für den Handel verarbeiten.
Wer entscheidet nun, was Milch kosten darf und soll? ... weiterlesen
Seit jeher ist sie die Mutter charakteristischer, italienischer Spezialiäten,
wie Ciabatta, Foccacia & Co.
Seit Kurzem ist sie nun auch ein großer Star der Foodblogger-Szene: Lievito Madre, die traditionelle, italienische Version des Sauerteigs, die durch ihre besonders lange, „kalte“ Teigführung einen sehr mild-aromatisch Geschmack entwickelt.
Hie und da mutet es an, als hätte man uraltes, verschollenes Geheimwissen wiederentdeckt. Doch nüchtern betrachtet, ist Lievito Madre das, was schon immer zum Brotbacken genutzt wurde, bevor Industriehefe „convenient“ das Backen beschleunigte und vereinfachte: Ein Sauerteig mit einem hohen Anteil an natürlichen, wilden Hefen, die wir selbst herstellen.
Im Gegensatz zur Industrie-Hefe muss man der Lievito Madre Zeit geben.
Für diese Ruhezeit beschenkt die Mutterhefe uns jedoch reichhaltig: Langzeit-geführte Teige sind wesentlich bekömmlicher, aromatischer und ermöglichen vielfältige Spezialitäten. Wir nutzen sie für siebenkorn Ciabatta und Foccacia … und jetzt neu auch für unser MutterBrot!
Die Inflation ist so hoch wie seit mehr als 30 Jahren nicht mehr. Und doch ist sie erstmal nur eine Zahl. Wir alle haben eine persönliche Inflation, spüren steigende Preise mal mehr, mal weniger, je nach dem eigenen Konsumverhalten und der Lebenssituation. Das Marktmagazin des Hessischen Rundfunks (HR3) mex hat nachgerechnet und nennt in seinem Fernsehbeitrag (vom 1. Juni 2022) auch gute Beispiele für den Kampf gegen die hohen Energiekosten.
Das energieintensivste Handwerk, das Bäckerhandwerk, trifft es besonders hart. Der Sender spricht von „Semmelinflation“. Backöfen, Teigmaschinen und Kühlanlagen benötigen viel Energie. Die Stromkosten steigen. Für die Produktion der Backwaren liegen sie im Branchenmittel bei 55 Prozent (%), für den Verkauf 35 % und für die Verwaltung und den Versand 10 %. Der Umsatz bleibt jedoch gering. Viele Bäckereien arbeiten längst an neuen Lösungen, um die Kosten nicht auf die Kunden abzuwälzen. Die Biobäckerei siebenkorn aus Marburg macht es vor, wie energieeffizient gearbeitet werden kann.
siebenkorn hat 10 Filialen und backt täglich 5000 Brötchen und 1.200 Brote. Das Mehl wird vor Ort gemahlen. Im Vorteil ist siebenkorn bereits, da der Betrieb schon vor der Energiekrise, seit 2004, mit seiner Photovoltaikanlage auf dem Dach der Backstube auf günstige klimaneutrale Stromversorgung mit Sonne setzt – der Kosten und Klimas wegen. 80 % der des erzeugten Stroms wird selbst verbraucht, im Augenblick deckt dieser Strom 33% des Bedarfs. Doch nicht nur das. Geschäftsführer Meinhard Rediske, der mit seinem Velomobil zur Arbeit fährt, will vor allem siebenkorns CO2-Fußabdruck reduzieren. Eine Wärmerückgewinnungsanlage nutzt die entstandene Abwärme der Kältemaschinen und den beim Backprozess entstehenden Wasserdampf: Im Ergebnis erreicht siebenkorn damit eine 100-prozentige Warmwasserversorgung sowie die komplette Beheizung der isolierten Backstube und der Büroräume. Die Kompressoren für die Kühlanlage arbeiten intelligent. So spart der Betrieb allein bei der Kälte rund 35.000 € im Jahr und noch wichtiger: 75.000 kg CO2-Ersparnis.
Daher kann siebenkorn momentan auch die Preise für seine Brote und Brötchen stabil halten. „Nur aufgrund der höheren Energiekosten der Landwirte werden auch wir in Zukunft die Preise entsprechend erhöhen müssen“, so Rediske. Die Sonderzutaten wie Butter etc. sind bereits jetzt erheblich gestiegen. Bei Feingebäck und Kuchen werden wir leider die Preise auch erhöhen müssen.
Der Beitrag aus der Sendung vom 1. Juni 2022 ist in der ARD-Mediathek abrufbar.
siebenkorn ist nicht nur Bäcker, sondern auch Müller. Die Bauern unserer Demeter-Erzeugergemeinschaft liefern das in der Mühle gereinigte Getreide selbst an. Wir mahlen selbst.
Dafür haben wir auch eine besondere Getreideannahme gebaut, die das Getreide in unsere Silos blasen kann. Die ganze Anlage, insbesondere auch die Mühle, die aus 1989 stammt, waren in die Jahre gekommen. Betriebswirtschaftlich wäre es die richtige Entscheidung gewesen, die alte Mühle abzuschaffen und das Mehl gemahlen zu beziehen, damit aber auch die regionale Abnahme des Getreides nicht mehr möglich.
Regional und frisch
Mit dem Bau einer 300.000,- Euro teuren Silo- und Vermahlungsanlage, die nur möglich war, weil wir für diese besondere Investition in die Regionalität einen Zuschuss von 40 % erhalten haben, ist uns ein Stein vom Herzen gefallen. Unsere Bauern können weiter frisches Getreide liefern. Und das bei uns superfein gemahlene, frische Vollkornmehl ist nämlich auch gesünder und wohlschmeckender als gelagertes Mehl. Ein großer Fortschritt für Regionalität und Qualität!
Mehr dazu lesen Sie unter Förderung.
siebenkorn backt nicht einfach nur Brote, sondern macht sich auch viele Gedanken – über ökologische Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Energiesparen, unsere Landwirtschaft, Gesundheit sowie darüber, wie noch echtes Handwerk, wie Zutaten funktionieren oder echter Genuss und Geschmack entstehen – und handelt entsprechend.
Außerdem beteiligt sich siebenkorn an zahlreichen Projekten, fördert die biologische Landwirtschaft, initiiert, unterstützt , nutzt Ressourcen, arbeitet umweltbewusst ...
WUSSTEST DU, dass ...
... 90 % der deutschen Brote technische Enzyme enthalten?
Nicht bei uns! > enzymfrei
... allein sechs große Konzerne 70 bis 80 % des weltweiten
Saatgutmarktes kontrollieren? Nicht mit uns! > saatgut
... siebenkorn täglich zehn eigenständige Sauerteigvarianten
frisch führt? Nur bei uns! > sauerteige
... wir all unsere Hefe(n?) selbst herstellen?
Bei uns entdecken! > wilde Hefen
... für konventionelle Lebensmittel bis zu 316 teils bedenkliche
Zusatzstoffe zugelassen sind? Nicht bei uns! > zusatzfrei
... unsere Erzeugergemeinschaft bereits seit 20 Jahren den regionalen
Bezug bester Demeter-Zutaten sichert? Nur bei uns! > erzeuger
... es seit April einen Orientierungspreis zur angemessenen Vergütung von
Demeter-Milch geben soll? Noch ist die Höhe unklar > demeter-milch
... in Deutschland täglich 90 Hektar wertvolles Ackerland durch Besiedlung,
Verkehr und Gewerbe verloren gehen? Nicht mit uns! > boden
... siebenkorn mehr als 100 verschiedene Bio-Spezialitäten aus Backstube
und Konditorei herstellt? Nur bei uns! > vielfalt
... mit jedem Hektar Roggenanbaufläche weniger auch ein Stück deutscher
Backkultur verloren geht? Nicht mit uns! > getreide
... unser fair gehandelter DeKene-Bio-Kaffee mindestens 900 köstliche
Aromen garantiert? Nur bei uns! > aromen
... wir bis zu 25 % unseres Strombedarfs aus unserer Photovoltaikanlage
gewinnen? Nur bei uns! > energie
.. das EU-Parlament die Regeln für Gentechnik lockern will?
Das wäre fatal! > ohne-gentechnik
... die biologisch-dynamische Landwirtschaft schon 100 Jahre alt ist?
Mehr zum Jubiläum > demeter